In einer Zeit, in der Chaos und Stress das menschliche Leben beeinflusst, versucht sich der Künstler Mehmet Akarsel (1964*) mit seiner farbgeladenen Malerei zu behaupten. Er verlässt dabei die figurative Welt und lässt seinen Emotionen und seiner Fantasie freien Lauf. So wird die Verbundenheit zum zentralen Thema seiner künstlerischen Arbeit. Akarsel fürchtet, dass die Verbundenheit der Menschen als Grundbedürfnis unserer Gesellschaft verloren geht. Mit seiner Malerei Verbundenheit (2018-2021) versucht er, dieses Grundbedürfnis aufrecht zu erhalten und es vielseitig in eine abstrakte Form zu übersetzen. Individuelle Farben beginnen, gemeinsam fortzuschreiten und sich ineinander zu verspinnen. Die Farbvariationen der Werkserie werden unendlich. Mehmet Akarsel will mit seiner Kunst Verständnis, Geborgenheit, Zugehörigkeit und Liebe ausdrücken. Wir seien, gemäss Akarsel, für uns und unsere Mitmenschen selbst verantwortlich und sollten uns alle zur Aufrechterhaltung der Verbundenheit einsetzen.
Mehmet Akarsel ist in einem kleinen kurdischen Dorf in der Türkei aufgewachsen. Seit 1982 lebt er in der Schweiz. Der Künstler kann an seiner Ausstellung in der pinacoteca leider nicht anwesend sein. Aus diesem Grund haben die CO-Leiter der pinacoteca, Rajhi Naseri und Xavier Sägesser, die Reise nach Riehen und das Abholen der Werke bei Akarsel filmisch dokumentiert. Der Film 22022022 (2022) ist als kuratorischer, künstlerischer Kommentar zu verstehen. Der Bildschirm, auf dem der Film zu sehen ist, lehnt an der Wand wie ein Werk vor seiner Hängung. Die Abwesenheit des Künstlers soll damit verdeutlicht werden.

Mehmet Akarsel
Verbundenheit (2018-2021)

Acryl auf Holz
diverse Grössen

Rajhi Naseri & Xavier Sägesser
22022022 (2022)
Film, 10 min. 48 s.
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